Im Westen eingesperrt

15
Aug
2011
Bornholmer Straße im Februar 1990 (Foto: Peter Grimm/Bundesarchiv)

50. Jahrestag des Mauerbaus

Am Sonnabend, den 13. August 2011 war es soweit. Auf dem Rückweg von der Arbeit im Westteil der Stadt zu meiner Wohung im Ostteil der Stadt strandete ich am U-Bahnhof Osloer Straße. Auf der elektronischen Anzeigetafel wurde die Einstellung des Straßenbahnverkehrs über die Bösebrücke mitgeteilt. Einen Schienenersatzverkehr sollte es auch nicht geben. Endstation Westberlin.

50 Jahre nach dem Mauerbau und rund 22 Jahre nach deren Abriß, wurde nun wohl eine neue Mauer hochgezogen. Die BVG nannte natürlich einen anderen Grund: "Stand-Kundgebung".

Mir blieb die Wahl zwischen Taxi und großzügiger Umfahrung mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln. Die erste Wahl erschien mir die bequemste, scheiterte aber am Geldbeutel. Für die Alternative wählte ich dann einen Bus Richtung Weißensee. Zum Glück waren die Grenzbefestigungen in der Wollankstraße noch nicht wieder aktiviert worden und ich konnte mit rund 45 Minuten Verspätung doch noch irgendwann meinen verdienten Feierabend genießen.

In der Berliner Zeitung erfuhr ich heute den Grund der Grenzschließung. 60 NPD-Anhänger hielten auf der Bösebrücke eine Kundgebung ab und waren zu beiden Seiten der Brücke von mehr als zehn mal so vielen Gegendemonstranten eingekeilt.

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